Hallo du,
hast du auch Lust auf ein müllfreieres, resourcenschonenderes Leben? Heute kannst du lesen, wie wir es schaffen Müll zu reduzieren. Vielleicht ist ja der ein oder andere Tipp für dich dabei 🙂
1.) Stoffbeutel, Körbe oder Rucksack, … statt Plastik- oder Papiertüten
Der erste Tipp ist simpel, jeder kennt ihn und kann ihn Problemlos umsetzen. Wenn ihr Einkaufen geht, packt einfach immer einen Stoffbeutel ein, nehmt einen Rucksack oder Körbe. Auch für den spontanen Einkauf kann man immer einen Stoffbeutel im Rucksack bereit halten. Es gibt zwar oft Papiertüten, aber Ressourcen werden trotzdem für diese einmalige Nutzung verbraucht.
Wenn du daran denkst, ist der erste Schritt schon getan 🙂
2.) Loses Obst & Gemüse
Obst und Gemüse ist in herkömmlichen Supermärkten oft verpackt. Diese Verpackung kannst du vermeiden, indem du auf dem Wochenmarkt, in einer regionalen Gärtnerei oder im Bioladen einkaufen gehst. Denn dort bekommst du es oft ohne Verpackungen. Nehme deine eigene Verpackung mit, beispielsweise waschbare Obst und Gemüsenetze oder Säckchen.
Ich glaube viele gehen nicht in den Bioladen, weil er einfach teurer ist. Ja, das mag schon sein. Biologische Produkte sind einfach teurer, aber das hat auch seine Gründe. Nicht nur du profitierst beim Kauf von biologischen, unbehandelten Lebensmittel, sondern auch der Hersteller, also der Bauer und unsere Umwelt. Du investierst jetzt in vollwertige, unbehandelte Lebensmittel und somit in deine Gesundheit und sparst dir später die Kosten für Krankheiten und Arztbesuche 🙂
Anfangs dachte ich auch, dass mir als Schülerin Bio nicht leisten kann. Irgendwann kam ich aber darauf, dass ich einfach nicht anders Leben möchte. Wenn man etwas möchte, dann funktioniert es auch.
3.) Streuobstwiesen, Nussbäume… eigener Garten?
Der Herbst ist die Zeit zum Obst und Nüsse sammeln und der Garten bietet eventuell Kürbis und Kohl. Nicht jeder hat einen eigenen Garten, so wie wir. In Bamberg gibt es einen Selbsterntegarten von Transition. Dort kann man Gemüse anbauen und Ernten. Vielleicht hast du auch solch einen Selbsterntegarten oder andere Projekte in deiner Stadt… finde es doch heraus 🙂
Auch herrenlose Streuobstwiesen laden zum selbst Pflücken ein. Es gibt eine Seite namens mundraub. Auf dieser Seite gibt es eine Karte, die dir zeigt wo du in deiner Stadt Obst-, Nussbäume oder Kräuter finden kannst, die auch geerntet werden dürfen. Auf der Seite gibt es auch noch mehr zu entdecken. Du findest dort Projekte, Aktionen, Mostereien oder Gruppen zum Austauschen.
Schau einfach mal rein 🙂
4.) Glas oder Edelstahl, statt Plastik
Mittlerweile gibt es schon viele Alternativen zu den herkömmlichen Tupperdosen, denn in diesen sind Weichmacher und andere giftige Stoffe. In Weichmachern ist Bisphenol A, also BPA. Welches schädlich für uns und unsere Umwelt ist.
Damit du dein Pausenbrot Umweltfreundlich und gesund aufbewahren kannst, gibt es zum Beispiel Brotboxen aus Edelstahl, Bambusfaßern, Glas oder anderen nachwachsenden Rohstoffen.
So wie die Dosen von ajaa!
Diese sind aus Zuckerrohrmelasse, Carnaubawachs und Mineralien und damit zu 100% nachwachsend, Umweltfreundlich und gesund. Dein Brot kannst du auch in ganz normalen Stofftaschen mit zu zieh Kordel transportieren.
Damit du auch genug Wasser trinkst, bieten sich viele Alternativen zur Plastikflasche an. Sowie die Soulbottle, Emil-die Flasche zum anziehen oder die Trinkflasche Lagoena. Es landen jährlich 35.000.000.000 Plastikflaschen im Ozean und auf Mülldeponien und sie enthalten ebenfalls BPA. Deine eigene Flasche füllst du immer wieder auf und sie belastest dich nicht mit Giftstoffen, so wie die Plastikflasche.
5.) Viele, viele Alternativen…
Für das alltägliche Leben braucht man nun mal gewisse Dinge. Auch hierfür gibt es viele Alternativen zum Plastik- oder nur einmaligen Produkt.
- Statt einer Plastikzahnbürste, kannst du zur Bambuszahnbürste greifen
- Statt Backpapier zum ein- bis zweimaligen Gebrauch, könntest du auf Dauerbackpapier umsteigen
- Ein Teenetz aus Baumwolle, zum so oft Benutzen, bis der Filter Löcher hat 😀
- Frauen können Menstruationstassen verwenden, die eine Lebensdauer von fünf bis zehn Jahre haben (Denn Tampons enthalten sehr giftige Stoffe)
- Coffee-to-go Becher sind ein riesen Problem. Dabei geht es auch einfach: Zum Beispiel mit dem Tree Cup von NoWaste. Ein leichter, langlebiger Becher aus Baumsaft.
Frag doch einfach mal in deinem Lieblingscafe, ob sie den Kaffee auch in deinen eigenen Becher füllen würden? 🙂 - Genauso wie beim Gang zum Bäcker. Vielleicht füllt er dir deine Brötchen in deine eigenen Stofftaschen, statt in eine Papiertüte?
- Alu- und Frischhaltefolie könntest du auch verbannen. In dem du deine Lebensmittel im Kühlschrank mit einem Teller abdeckst, statt mit Folie. Und für das Pausenbrot gibt es ja Dosen oder Stoffbeutel 🙂
Du merkst, es gibt keine Grenzen, denn es gibt wirklich viele nachhaltige, gesunde Alternativen. Man muss nur anfangen umzudenken, dann stößt man durch Zufall auf immer wieder neue Ideen, Rezepte und Produkte. Im Internet findest du sicher schnell, was du suchst.
5.) So viel wie möglich selbst herstellen..
Das Beste, was du tun kannst ist so vieles wie möglich selbst herzustellen. Dann sparst du dir oft Verpackungen, wie beispielsweise Zahnpastatuben oder Duschgelflaschen.
- Wir mischen uns beispielsweise unsere Zahnpasta aus Kokosöl, Xylit (Xylit, auch Birkenzucker genannt, ist ein Zuckeraustauschstoff, welcher Karies vorbeugt) und anderen Inhaltsstoffen selbst zusammen.
- Meine Mundspülung mache ich mit Xylit, Pfefferminzöl und Wasser
- Genauso wie unser Deo aus Wasser und Natron besteht
- Und zum Wäsche Waschen benutzen wir getrocknete und klein gehackte Kastanien
- Für die Körperpflege verwenden wir Kokosöl und bei Problemchen, beispielsweise selbst hergestellte Ringelblumensalbe oder ätherische Öle.
- Wenn du super motiviert bist, könntest du dich auch an selbst gemachter Seife probieren.
Und wenn du nicht ganz so motiviert bist oder die Zeit fehlt, kannst du sie natürlich auch kaufen. In Bamberg gibt es sogar einen Seifenladen, der nur handgesiedete Seifen anbieten (Ob aus biologischen Ölen, weis ich nicht)
Das alles klingt für dich nun wahrscheinlich sehr zeitintensiv. Ist es aber gar nicht, wirklich! 🙂 Irgendwann ist man eingespielt und die Zahnpasta ist in drei Minuten gerührt. Die Mundspülung und das Deo in nur einer Minute. Diese Mischungen halten dann auch eine Weile, bis sie aufgebraucht sind und neu hergestellt werden müssen.
Und wenn du noch einen drauf setzen möchtest, kannst du auch noch viel mehr selber herstellen:
- Leckere Gemüse-, Bohnen-, Nussaufstriche
- Butter oder Joghurt sind auch einfach selbst gemacht
- Oder wie wäre es mit Pflanzenmilch ohne Tetra Pack? Auch die kannst du schnell herstellen
- Und natürlich frisch kochen
6.) Secondhand – statt alles neu kaufen
Heutzutage möchten die meisten immer alles neu und das auch noch viel zu schnell. Also dann, wenn das Vorhandene noch brauchbar und gut ist. Dann geht man in die Stadt, in den nächsten Laden und kauft sich das gewünschte Produkt.
Andere Menschen leiden allerdings darunter. Die, die diese Waren produzieren. Denn oft werden sie nicht Fair bezahlt und arbeiten unter schlechten Bedingungen. Und das nur, damit die Menschen ihrem Hobby nachgehen können… dem „Shoppen“ und Konsumieren.
Wenn du gerne Faire Kleidung kaufen möchtest, aber einfach nicht das Geld hast, kannst du zu Secondhand greifen. Denn wir leben in einer Überflussgesellschaft. Alles ist vorhanden und das eigentlich für jeden.
In Bamberg gibt es den Kolping. Diese Einrichtung ist weit mehr als nur ein Seconhandgeschäft. Es ist ein Bildungszentrum. Sie bieten Menschen, die Hilfe im Arbeitsleben brauchen, viele Unterstützungen.
Im Kolping, dem „Schnäppchentreff“, kannst du alles kaufen was du für das alltägliche Leben benötigst. Kleidung, Schuhe, Kinderkleidung, Geschirr, Besteck, Elektroartikel uvm. Jeder kann seine „unbrauchbaren“ Sachen hinbringen und sich auch günstig „neues“ kaufen. Mit den Einnahmen aus den Gebrauchtwarenhäusern, werden die ganzen Unterstützungen (Sprachkurse, Eingliederungen usw.) erst möglich.
Ich bin jedes mal erstaunt wie viele Sachen es dort gibt und täglich bringen Menschen neue, entrümpelte Waren. Alles ist vorhanden was wir benötigen. Wieso dann ständig neues kaufen, wenn altes noch nicht aufgebraucht ist?
Nun hast du einen Einblick in den müllfreieren Alltag von Alina und mir. Klingt nach ganz schön viel oder?
Das alles sind nur Vorschläge und Anregungen. Vielleicht konntest du ja für dich den ein oder anderen Tipp entdecken und integrierst ihn in deinen Alltag. Das wäre auf jeden Fall schön und natürlich unser Ziel 🙂
Wenn du Fragen hast oder du dich austauschen möchtest, schreib uns eine E-Mail oder auf unserer Facebookseite.
Wir wünschen dir einen schönen Tag,
deine Alina & Theres